Ein Garant für den erfolgreichen Aufbau von Muskelmasse ist eine Kombination aus proteinhaltiger Ernährung und regelmäßigem Training. Kraftsportler und Bodybuilder erhoffen sich einen schnelleren Erfolg durch die Einnahme von Proteinpulver. Wie gut ist es wirklich und ist es tatsächlich sinnvoll, zu solchen Produkten zu greifen?
Bei der Einnahme von Proteinpulver sollten Sie auf Qualität achten, doch Qualität muss sich nicht immer durch einen hohen Preis äußern. Sie sollten auf Billigprodukte verzichten und stattdessen auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis achten. Auch von No-Name-Produkten sollten Sie Abstand nehmen, denn genau wie in Billigprodukten sind häufig viele minderwertige Proteine wie Weizenprotein oder kollagenes Eiweiß enthalten, die sich nicht für den Muskelaufbau eignen. In Proteingemischen aus verschiedenen Zutaten sind meist billige Rohstoffe enthalten. Sie sollten daher reines Molkeprotein kaufen, denn hier laufen Sie nicht die Gefahr, dass es billige Rohstoffe und minderwertige Proteine enthält. Molkeprotein erhalten Sie als Pulver oder als Smoothies in bereits gelöster Form; abhängig vom Grad der industriellen Verarbeitung existiert es in drei Formen:
· Konzentrat als wenig verarbeitete Form
· Isolat in stark verarbeiteter Form
· Hydrolysat in stark verarbeiteter Form.
Abhängig vom Hersteller können verschiedene Zusatzstoffe beigemischt sein, beispielsweise Konservierungsmittel, Aromen oder Süßungsmittel.
In naturbelassenem Molkeprotein kommen auf 25 Gramm Pulver ca. 20 Gramm Protein. Der Anteil an essenziellen Aminosäuren liegt deutlich über 50 Prozent; der Anteil an Leucin ist hoch. Bio-Molkeprotein eignet sich gut zur Steigerung der Muskelproteinsynthese, denn die Aminosäuren stehen für die Muskeln sehr schnell zur Verfügung. In Bio-Molkeproteinkonzentrat sind keine Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Süßungsmittel, Aromen und Verdickungsmittel enthalten. Bei der Herstellung wurde das Bio-Molkeproteinkonzentrat nicht erhitzt und auch nicht mit Chemikalien behandelt. Biozertifiziertes Molkeprotein zeichnet sich durch eine hervorragende Verdaulichkeit aus. Bei Bio-Molkeproteinkonzentrat können Sie auf eine artgerechte Haltung der Kühe, von denen die Milch zur Herstellung des Molkeproteins verwendet wurde, vertrauen. Die Kühe wurden mit Biofutter ernährt und werden nicht mit Probiotika, Antibiotika oder wachstumsfördernden Substanzen behandelt. Bio-Molkeprotein ist geschmacksneutral und kann daher pur in Wasser gelöst getrunken werden, doch können Sie es auch mit Obst oder Gemüse zu Proteinsmoothies verarbeiten.
Die beste Form von Molkeproteinisolat ist CFM Whey. Da es schnell verdaut wird, gelangt es schnell zu den Muskeln. Die Proteine werden durch die spezielle Cross-Flow-Mikrofiltration (CFM) geschont, während Fett und Milchzucker entfernt werden. Dieses Proteinprodukt ist daher gut für Menschen mit einer Laktoseintoleranz geeignet. In reinem Molkeisolat sind pro 100 Gramm Pulver mehr als 90 Gramm Protein enthalten. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass auf der Packung die Bezeichnung CFM klar ausgewiesen ist, damit Sie sicher sein können, dass es sich um mikrofiltriertes Molkeprotein handelt.
Steht auf der Verpackung nur Whey Isolat, dann befindet sich darin die am stärksten industriell verarbeitete Sorte von Molkeproteinisolat. Die Proteine werden nicht geschont und denaturieren, denn die Behandlung erfolgt mit Hitze und Säure.
Milchprotein ist preiswert; da es einen hohen Anteil an Milchzucker hat, kann es Blähungen auslösen. Die Bezeichnung von Milchprotein ist Casein. Im Gegensatz zu Molkeprotein stimuliert Casein nicht das Immunsystem. Es ist nur schwer verdaulich und steht dem Körper daher nur langsam zur Verfügung. Eine geeignete und gesunde Alternative zu Milchprotein ist Quark, da er reich an natürlichem Milchprotein ist.
Sie sollten keine Milch-Eiproteingemische kaufen, denn es handelt sich dabei zumeist um Mogelpackungen. Von der Zusammensetzung der Aminosäuren her ist das ganze Ei dem isolierten Ei überlegen, das Eiklar hat eine biologische Wertigkeit von 88 und enthält nur wenig Leucin.
Veganer verzichten völlig auf tierische Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel, für sie ist Sojaprotein die richtige Wahl. Allerdings ist in Sojaprotein viel Arginin enthalten, das Herpesschübe auslösen kann, die sich durch Fieberblasen äußern. Arginin könnte jedoch vorbeugend für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirken. Sojaprotein ist preiswert, doch in seiner Wertigkeit ist es dem Molkeprotein unterlegen.
Sie sollten keine Proteingemische kaufen, da darin zumeist billige Rohstoffe enthalten sind. Einige gute Proteingemische sind jedoch auf dem Markt, die zu empfehlen sind, da sie eine biologische Wertigkeit bis zu 140 erreichen. Ein guter Mahlzeitenersatz sind Proteinkombinationen mit Milch- und Molkeprotein. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass nur wenige Kohlenhydrate enthalten sind. Diese Produkte halten länger satt, die biologische Wertigkeit ist höher als bei reinem Milchprotein.
BCAA ist die Abkürzung für Branched-Chain Amino Acids, das bedeutet verzweigtkettige Aminosäuren. Solche BCAA sind die Aminosäuren Isoleucin, Leucin und Valin. BCAA dienen als Nahrungsergänzungsmittel, sie sollen Ermüdungserscheinungen beim Sport entgegenwirken und den Muskelaufbau fördern. Wissenschaftlich ist erwiesen, dass diese Aminosäurepräparate nicht effektiver als intaktes Protein sind. Viele BCAA Shots sind einfach nur überteuerte Produkte und damit überflüssig, da sie keinen Zusatznutzen haben. Sie dienen dem Hersteller nur zur Diversifikation seiner Produktpalette.