Lysin benötigt unser Körper zum Aufbau von Muskeln sowie zum Aufbau von anderen Aminosäuren. Was Lysin bewirkt, welche Lebensmittel Lysin enthalten und wie Lysin richtig angewendet wird, erfahren Sie nachfolgend.
Was ist Lysin?
Lysin ist eine essenzielle Aminosäure. Diese Aminosäure wurde bereits 1889 aus Casein isoliert. Dies bedeutet, dass unser Körper nicht in der Lage ist, diese Aminosäure selbst herzustellen. Der Tagesbedarf muss daher täglich durch die Nahrungsaufnahme gedeckt werden. Für Personen, die sich gesund und ausgewogen ernähren, ist die Deckung des täglichen Lysinbedarfs problemlos möglich.
Unser Körper benötigt Lysin für das Wachstum der Knochen sowie zur Zellteilung. Deshalb ist eine ausreichende Lysinversorgung vor allem in der Stillzeit und in der Schwangerschaft sehr wichtig. Da Lysin ein wichtiger Baustein des Bindegewebes ist, spielt Lysin beim Aufbau von Kollagen eine entscheidende Rolle. Dies bedeutet, dass Lysin auch zur Wundheilung beiträgt. Eine Studie hat auch herausgefunden, dass Lysin bei der Heilung von Herpes eingesetzt werden kann. Denn Lysin verdrängt die Aminosäure Arginin. Arginin benötigen Herpesviren jedoch, um zu wachsen. In der Medizin wird Lysin auch bei der künstlichen Ernährung über eine Infusion oder Sonde eingesetzt. Außerdem wird Lysin zur Stärkung des Immunsystems verwendet. Auch Schmerzmittel, wie zum Beispiel Ibuprofen, enthalten oft Lysin, da Lysin die Wirkung dieser Mittel beschleunigt. Unser Körper ist des Weiteren in der Lage, wenn ihm genügend Lysin zur Verfügung steht, in Kombination mit weiteren Stoffen, L-Carnitin selbst zu produzieren. Unser Körper benötigt L-Carnitin unter anderem zur Fettverbrennung und zum Energiestoffwechsel. Studien haben auch nachgewiesen, dass Lysin ein wirksames Mittel gegen Verkalkung der Arterien ist.
Wie viel Lysin täglich?
Ein gesunder Erwachsener benötigt je Kilogramm Körpergewicht 14 mg Lysin. Kinder hingegen haben einen erhöhten Lysinbedarf. Dieser ist dreimal so hoch, wie der für Erwachsene. Für Kinder im Alter zwischen 10 und 12 wird der Lysinbedarf mit 44 mg je Kilogramm Körpergewicht angegeben. Wenn Sie sich ausgewogen und gesund ernähren, können Sie den täglichen Lysinbedarf hierdurch abdecken und eine Nahrungsergänzung durch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel ist nicht nötig.
Der Hauptlieferant von Lysin ist tierisches Eiweiß. Deshalb sollten
- Fisch
- Eier
- Milch sowie Milchprodukte und
- Fleisch
auf dem Speiseplan stehen. Kleine Lysinmengen enthalten auch Hülsenfrüchte und Getreide. Da Veganer sich nicht von tierischen Produkten ernähren, müssen diese den täglichen Lysinbedarf oft durch die Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln decken. Aber auch einige pflanzliche Lebensmittel enthalten Lysin. Vor allem Parmesankäse ist mit 3170 mg Lysin je 100 g ein guter Lysinlieferant. Darauf folgen 100 g Thunfisch mit 2210 mg Lysin, 100 g Garnelen mit 2020 mg Lysin und 100 g Erdnüsse mit 1100 mg Lysin. Diese Auswahl dient natürlich nur zur Verdeutlichung.
Anzeichen eines Lysinmangels
Pro einem Kilogramm Körpergewicht werden 14 mg Lysin als täglicher Bedarf angegeben. Bei Personen, die einen Lysinmangel aufzeigen, kommt es häufig zur trägeren Enzymaktivität. Auch Wachstumsstörungen sowie schlechte Abwehrkräfte können Folgen eines Lysinmangels sein. Außerdem begünstigt ein Lysinmangel Bindegewebsschwäche. Auch Haarausfall kann eine Folge des Lysinmangels darstellen.
Wenn Lysin über einen längeren Zeitraum überdosiert eingenommen wird, kann es zu einer Störung der Nierenfunktion kommen. Des Weiteren können Blutzuckerschwankungen und Blutgerinnungsstörungen auftreten.